WEGWEISER Magazin vom Januar 2020

 

Der Mythos um die Tierkommunikation
Erfahrungsbericht einer Tierärztin

Mein Name ist Dr. Katrin Wontorra und ich bin seit fast 15 Jahren Tierärztin mit Leib und Seele. Tiere gesund machen ist meine Berufung und macht mich glücklich.
Im Laufe der Jahre in der Tierarztpraxis gab es allerdings immer wieder Tiere, die ganz klar ein psychisches Problem hatten. Katzen, die plötzlich auf das Kissen urinierten oder Kot auf der Küchenablage absetzten, Hunde, die plötzlich ihren Besitzer angriffen, Tiere, die sich in die Pfoten bissen oder sich das Fell wegleckten. Diagnostisch waren sie gesund, organisch war keine Ursache zu finden. Ich stieß immer mehr an die Grenzen der Schulmedizin und war unzufrieden, weil ich nicht helfen konnte.
Im Zuge meiner persönlichen Entwicklung lernte ich 2014 in einem Seminar über Delphine in Ägypten eine besonders esoterische Frau kennen. Sie redete ständig von Energiefeldern, Lichtwesen, Antlantis und anderen Dingen, von denen ich nie gehört hatte. Sie sprach angeblich mit Engeln und Verstorbenen und fühlte ständig in irgendwas „rein“. Ich war genervt, konnte ich doch aufgrund meines wissenschaftlichen Verständnis so gar nichts damit anfangen. Ein tragischer Unfall auf hoher See änderte das schlagartig. Das Erlebte bedingte, dass wir uns anfreundeten.
Ich erzählte ihr von meinen diagnostischen Grenzen in der Tierarztpraxis. Sie empfahl mir einen Lehrgang in nonverbaler Tierkommunikation. Ich erinnerte mich an eine Kundin aus der Tierarztpraxis mit einem Meerschweinchen. Sie hatte damals eine Tierkommunikatorin beauftragt, mit ihrem Schweinchen anhand eines Fotos zu reden. Herausgefunden wurde, dass etwas mit den Zähnen nicht stimmte. Ich las das Gesprächsprotokoll und lachte. Was war das denn für ein Unfug?, dachte ich damals und korrigierte anschließend mit geübter Hand die Zahnfehlstellung. Und jetzt sollte ICH so einen Kurs machen?

 

Die Möglichkeit, eine bessere Tierärztin zu werden besiegte meine Skepsis. Ich meldete mich zum Kurs an. Die Theorie war viel und absolutes Neuland für mich. Chakren, Herzöffnung, sich leer machen, Himmel und Erde, Schutzengel, Seelen, Gebete, Verbindungstechniken und mehr wurden genau erklärt. Ich begriff trotzdem nicht, wie das gehen sollte, mental bzw. telepathisch mit Tieren zu sprechen, vor allem nicht anhand eines Fotos. Es sei angeblich leicht und könne jeder, sagte meine Ausbilderin. Ich zweifelte an ihren Worten und meinen Fähigkeiten. Dann fing der praktische Teil an. Sie gab mir ein Foto von einem Pferd, nannte nur den Namen und das Alter, mehr wußte ich nicht. Ich sollte mich „reinfühlen“ und ihr nachher sagen, welchen Charakter dieses Pferd hat und ob es Schmerzen hat. Sie ließ mich allein. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich machen sollte. Ich starrte also erstmal auf das Foto. Das funktionierte irgendwie nicht. Dann schloß ich intuitiv die Augen und dachte an das Pferd.

Tierarztpraxis Katrin Wontorra - Tiergespraeche

Ich sah es plötzlich vor meinem geistigen Auge auf einer Wiese galoppieren, sich jung fühlend, wild und frei, den Zaun ignorierend, mit wehender Mähne, wie ein Pferd der Indianer. Dann taten mir meine Augen weh. Ich notierte diese Bilder und Gefühle, rief die Ausbilderin herbei und meinte, dass das alles wahrscheinlich nur ausgedachter Quatsch sei, gab dann aber ehrlich Bericht. Sie sagte: „Das stimmt. Das Pferd ist zwar alt, benimmt sich aber wie ein Fünfjähriger und geht ständig über und durch alle Zäune! Es ist ein Graus und leider auch auch sehr teuer“, lachte sie.

„Und seit heute morgen hat er eine eitrige Bindehautentzündung. Auch das stimmt.“ Ich war sprachlos! Ich lag richtig! Ich konnte es kaum glauben. Als nächstes sollte ich mit ihrem Hund sprechen. Dieser lag ruhig vor mir. Ich wußte nur seinen Namen und sein Alter. Ich sollte ihn fragen, welches Futter er lieber mag und welches er besser verträgt, das frische Fleisch oder das Trockenfutter. Zusätzlich sollte ich fragen, mit wem er lieber spazieren ginge, mit Frauchen oder Herrchen. Ich dachte, diese Art der direkten Kommunikation sei leichter. Es war leider schwerer. Ich schaute ihn fragend an und er mich. Hilfe, wie geht das? dachte ich. Da ich nicht wirklich weiter wußte, formulierte ich die Fragen einfach in meinem Kopf statt sie laut auszusprechen. Dabei schaute ich ihn an. „Hallo, wie geht’s Dir?“, dachte ich. In meinen Kopf schoß sofort die Antwort: „Gut geht’s mir. Danke, und Dir?“ War das jetzt wirklich seine Stimme oder ist es meine? „Ich bin das, nun frag schon!“, sagte wieder eine Stimme in meinem Kopf. Ich fragte weiter und er erzählte. Frischfleisch sei super lecker, er bekäme davon aber Bauchweh. Das andere Trockenfutter sei nicht so lecker, aber besser für den Magen. Die Stimmen in meinem Hirn quatschen. Eine Stimme grätschte dazwischen und bemerkte, es sei nun soweit, ich hätte jetzt endgültig den Verstand verloren. Doch die Stimme des Hundes erzählte munter und fröhlich weiter. Das Spazierengehen mit Frauchen sei blöd, bei Herrchen würde es mehr Spaß machen. Was, stimmte das? Ich schluckte, wie sollte ich das meiner Ausbilderin sagen? Sie würde bestimmt gekränkt sein. Doch sie lachte nur: „Ja, das stimmt. Bei mir muss er immer an die kurze Leine, weil er sonst wegläuft. Mein Mann lässt ihn öfter ohne Leine laufen!“ Das war unfassbar! Ich war begeistert! Es funktionierte! Der Mythos um die Tierkommunikation war für mich geklärt.
Danach begann ich im Freundeskreis zu üben, zu üben und nochmal zu üben. Irgendwann klappte es so gut, dass ich die Tiergespräche in der Praxis, in der ich angestellt war, anbot. Ich kam nun an Informationen über Verhaltensauffälligkeiten und Krankheiten, die mir als „normale“ Tierärztin verborgen blieben.
Ich habe Ende 2016 meine eigene Tierarztpraxis gegründet, ganzheitlich aufgestellt, und gebe mittlerweile als bisher erste und einzige Tierärztin Tierkommunikatiosseminare für Tierärzte, Tierbesitzer und Taucher an Land und im Wasser in Deutschland sowie Ägypten. Heutzutage bin ICH diejenige, die anderen die Chakrenlehre oder das Lesen von Energiefeldern bei Tier und Mensch erklärt und ebenfalls, wie man sich „reinfühlt“.

Dr. Katrin Wontorra
Tierärztin & Tierkommunikatorin